Samstag, 25. April 2015

Kurze Gedanken zum Frühjahr und zum Schneefall in den Osttiroler Tauern

Das Frühjahr ist dafür bekannt, dass sich die Lawinengefahr rasch zum Guten bzw. zum Schlechten ändern kann. Schlechter wird es immer dann, wenn die Schneedecke massiv durchnässt wird (und noch nicht allzu viele Auftau- und Wiedergefrierzyklen hinter sich hat.). Besser wird es u.a. nach deutlicher nächtlicher Abstrahlung. Nach Schneefällen verliert die Schneedecke hingegen durch den Strahlungseinfluss kurzfristig an Festigkeit, stabilisiert sich dann aber wieder sehr rasch. Letzteren Fall beobachten wir gerade in den Osttiroler Tauern.

 

Hochwinterbilder mitten im Frühjahr aus dem Defereggental (Foto: 24.04.2015)

 

An der Wetterstation bei Kals am Großglockner in den Osttiroler Tauern erkennt man die deutliche Abnahme der Schneehöhe ab den Nachmittagsstunden. Die Schneedecke hat sich dort inzwischen gut gesetzt und stabilisiert.

 

Kurzer Ausblick: Die heutige Nacht vom 25.04. auf den 26.04. wird nicht mehr klar sein. In tieferen Lagen wird die Schneequalität darunter etwas leiden. Harschdeckel können am Morgen v.a. unterhalb etwa 2200m mitunter brüchig sein. Darüber sollten diese (derzeit recht ausgeprägten) Deckel jedoch weiterhin tragfähig sein. Das Hauptkriterium wird morgen jedoch nicht so sehr die Lawinengefahr, sondern eher die zunehmend schlechten Sichtverhältnisse v.a. entlang des Hauptkammes und südlich davon sein.

 

Von Montag auf Dienstag wird eine Kaltfront vermehrt in Nordtirol Schnee bringen. Wir erwarten dann eine ähnliche Entwicklung wie gerade in den Osttiroler Tauern…