Freitag, 12. Mai 2017

Lawinengefahr bleibt im Hochgebirge ein Thema

Die vergangene Zeit war wechselhaft und zu kühl für die Jahreszeit. Kein Wunder also, dass im Hochgebirge teilweise noch der Winter regiert.


Weiterhin sollte man hinsichtlich einer möglichen Lawinengefahr sensibilisiert sein: Am 09. und 10.05. erhielten wir von der Leitstelle Tirol Meldungen über Lawinenabgänge mit Personenbeteiligung. Einmal war es beim Östlichen Daunkogel in den Südlichen Stubaier Alpen, einmal bei der Nasswand in den Südlichen Ötztaler Alpen in Höhenbereichen jeweils über 3000m.

Lawinenabgang Östlicher Daunkogel. Die Lawine wurde im Aufstieg knapp unterhalb der Scharte ausgelöst. 3 Personen wurden mitgerissen. (Foto: 10.05.2017)

Lawinenabgang Nasswand im Kaunertal (Südliche Ötztaler Alpen). Die Lawine wurde in der Abfahrt ausgelöst. (Foto: 10.05.2017)

Lawinenabgang Nasswand im Kaunertal: Das Schneebrett löste sich auf einer ausgeprägten Schwachschicht. Vieles deutet darauf hin, dass es sich um jene Schwachschicht handelt, die sich aufgrund des gm.4 in der zweiten Aprilhälfte gebildet hat. Vergleiche dazu das am 25.04. unterhalb des nahe gelegenen Glockturms ausgelöste Schneebrett (sh. Blogeintrag).

Klassisch für diese Jahreszeit: Nach Neuschneefällen lösen sich aufgrund des Temperatur- und Strahlungseinflusses in kurzer Zeit zahlreiche Lawinen, meist handelt es sich um Lockerschneelawinen.

Blick vom Inntal zu den Mieminger Bergen: Lawinentätigkeit nach Neuschneefall (Foto: 10.05.2017)

Ebenso erwähnenswert: Wir haben Informationen über Graupeleinlagerungen während des vergangenen Schneefalls. Hochalpin lösten sich deshalb dort einige oberflächennahe Schneebrettlawinen.

Weitere Informationen zur Gesamtsituation findet man u.a. in den vorangegangenen Blogeinträgen.